Spaziergang durch die Altstadt von Brünn, Tschechien

Augsburg Airways operated for Lufthansa Regional

Nach dem Ausscheiden der Contact Air aus dem Verbund der Lufthansa Regionalfluggesellschaften im vergangenen Jahr, endet der Vertrag mit der traditionellen Augsburg Airways zum Flugplanwechsel im Herbst 2013. Laut Medienberichten wird die bayerische Fluglinie dann nach rund 30 Jahren ihren Betrieb komplett einstellen und damit eine weitere deutsche Airline für immer vom Himmel verschwinden. Eine gute Gelegenheit eine ihrer Turboprop-Flugzeuge – die Dash 8Q 400 – ab Nürnberg zu nutzen.

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Mit alten Propellermaschinen haben moderne Turpoprop-Flugzeuge wenig gemein. Ihr Reisekomfort auf der Kurzstrecke unterscheidet sich kaum noch von dem eines Jets wie der CRJ oder ERJ. Die Dash 8 wurde Anfang der 1980er Jahre vom Flugzeughersteller de Havilland Canada entwickelt und wird heute von Bombardier Aerospace produziert. Sie gehört zur Familie der zweimotorigen Turboprop-Regionalflugzeuge. Die neueste Version dieses Flugzeugtyps, die Dash 8Q-400, bietet Platz für 78 Passagiere und verfügt über noch leisere Triebwerke als ihre Vorgängermodelle.

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Sekunden vor dem Aufsetzen auf der Landebahn

Bratislava, Tagungsort der GLOBSEC 2013

Nur 55 Kilometer von Wien entfernt an den Ufern der Donau liegt die sehenswerte Hauptstadt der Slowakei. Viele Jahre trennte der Eiserne Vorhang die ehemalige Habsburgerstadt Pressburg von Westeuropa. Heute erinnert auf der gut ausgebauten Autobahn vom Wiener Flughafen nach Bratislava nichts mehr an die einstige Trennlinie der Systeme. Dank Europäischer Union und gemeinsamem Schengen-Raum gehören Grenzkontrollen hier bereits seit einigen Jahren der Vergangenheit an.

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Eine schön restaurierte Altstadt, günstige Preise und die kurze Anreise locken viele Österreicher nach Bratislava, wo auch heute noch viel an die einstige Zugehörigkeit zur vergangenen Donaumonarchie erinnert. Hoch auf einem Felsen 85 Meter über der Donau thront die gewaltige Burg Bratislava westlich der Altstadt. Bereits im 10. Jahrhundert wurde hier eine erste steinerne Burg errichtet, die später zu einer Festung im gotischen Stil ausgebaut wurde. Um 1650 erhielt die Burg dann ihr heutiges barockes Aussehen und erstrahlt heute nach umfangreicher Renovierung in neuem Glanz.

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Das aus drei Gebäuden bestehende Alte Rathaus Bratislavas aus dem 14. bzw. 15. Jahrhundert ist eines der ältesten erhaltenen Häuser der Stadt. Zusammen mit den benachbarten Gebäuden und Palais bildet es ein wunderschönes städtebauliches Ensemble.

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Das alte Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters am Südrand der historischen Altstadt.

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Die GLOBSEC – Bratislava Global Security Forum – hat sich als führende außen- und sicherheitspolitische Konferenz in Mitteleuropa etablieren können.

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Wunderbares Athen

Einmal Akropolis und zurück für 90 Cent

Als die ersten Zacken der schneebedeckten Alpen in der Ferne durch die geschlossene Wolkendecke Süddeutschlands brachen, wirkten sie fast wie bizarr gestaltete Wetterformationen. Während sich AZ 0413 auf dem Weg von Frankfurt am Main (FRA) nach Mailand-Linate (LIN) der ersten Bergkette näherte, ließ ich mir vom Bordservice eine Cola und einen süßen Snack reichen. Damit hatte ich den Flugpreis schon wieder rausgeholt und konnte jetzt beginnen, „Gewinn“ zu machen.

Mitunter sehr günstige Ticketpreise sind seit Aufkommen der Billigflieger nicht mehr unbekannt. Aber eine Reise mit Alitalia von Frankfurt nach Athen und zurück zum Preis eines Gläschens Zuckerbrause? Auf meinem Reservierungsbeleg ist der Preis von 25.090 ¥ angegeben, bezahlt habe ich aber nur 90 ¥ was bei einem Durchschnittskurs von 100:1 gerade einmal rund 90 Cent ausmacht. Aber warum überhaupt japanischer Yen, und wie ist dieser atemberaubende Rabatt zu erklären?

Alitalia Athen klein

An einem warmen Septembernachmittag im vergangenen Jahr hatte alles seinen Anfang genommen, als ich meine E-Mail checkte und dabei auch – welch glückliche Fügung – über ein ganz besonderes Angebot der Alitalia stolperte. Ihren japanischen Kunden offerierte die Airline bei sofortiger Flugbuchung einen Rabatt von 25.000 ¥, der den Reisepreis mittels Gutschein-Code um eben jenen Betrag mildern sollte. Leider hatten die Programmierer in Rom vergessen, oder gar nicht daran gedacht, dies systemisch nur von in Japan beginnenden Flugreisen zu erlauben. So aber konnte man auf der japanisch-sprachigen Webseite von Alitalia jeden beliebigen Flug mit diesem Rabatt einbuchen. Nach einigem Probieren und parallelem Nachvollziehen der einzelnen Buchungsschritte auf der englischsprachigen Webseite hatte ich nach knapp zwei Stunden drei Wochenendreisen auf gut Glück zusammengestellt und gebucht.

Nachdem die Tickets in den Folgetagen erst durch Alitalia storniert und dann doch ausgestellt wurden, hatte ich – jeweils von Frankfurt – ausgehend Hin- und Rückflüge nach Mailand, Tirana und Athen bestätigt bekommen. Der effektive Endpreis für alle 14 dazu nötigen Flugsegmente zusammen belief sich auf umgerechnet kaum zu fassend niedrige 8,60 Euro, womit ich circa 750 Euro auf den Normalpreis gespart hatte. Vielleicht sollte ich fairerweise dazusagen, dass die Flugzeiten nach Tirana und Athen mit jeweiligem Umstieg in Mailand und Rom und Rückflug gegen 06:00 Uhr sonntagsfrüh alles andere als angenehm waren. Glücklicherweise annullierte Alitalia die Frühflüge im Laufe der Monate und so bekam ich als Alternative angenehme Nachmittagsverbindungen für die Rückreise angeboten.

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Jetzt, rund ein halbes Jahr nach Buchung, bin ich auf dem Weg in die grichische Hauptstadt bei meinem letzten Zwischenstopp angelangt. Dazwischen stand heute Mittag schon eine gut vierstündige Stadtbesichtigung in Mailand, wo man bei klarem Wetter einen phantastischen Blick vom Dach des weltberümten Duomo di Milano über die Innenstadt und die dahinterliegenden schneebedeckten Alpen genießen konnte. Auch zu einem kleinen Rundgang durch die Altstadt hat die Zeit gereicht.

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Da ich in diesem Jahr bereits das dritte Mal in Rom (FCO) aus- bzw. umsteige, kenne ich den Flughafen mittlerweile recht gut. Im Terminal D gibt es in der obersten Ebene ein Selbstbedienungsrestaurant mit fairen Preisen, das vor allem von Flughafenmitarbeitern genutzt wird. Pastagerichte ab 5.90 Euro wird man sonst wohl nicht so leicht finden können. Jetzt zur Abendessenszeit auf dem römischen Flughafen Fiumicino etwas zur Ruhe gekommen, beginnt sich der Tag wie Kaugummi zu ziehen. Der Abflug nach Griechenland hat sich zu allem Übel auf 22:00 Uhr verzögert und ist damit der vorletzte Flug, der an diesem Abend in Rom noch rausgeht: Aber das ist wohl der Preis des Sparens.

Athen (ATH) würde ich damit nach knapp 18 Stunden Reisezeit endlich erreichen, wobei man den praktisch kostenlosen und wunderschönen Stop-Over in Mailand natürlich nicht vegessen darf. Zeitlich hätte ich es vielleicht sogar noch in das Zentrum der Heiligen Stadt geschafft, aber angesichts des römischen Verkehrschaos und der ungünstigen Lage des Flughafens wäre dies doch wohl zu viel des Guten gewesen.

Ein Wochenende in Albanien

Einst das abgeschotteste Land Europas gewesen, ist Albanien heute auf einem guten Weg der Entwicklung. Überall in der Stadt findet man eine hohe Bautätigkeit und die Sanierung der alten Substanz aus italienischer Herrschaftszeit hat begonnen. Besonders auffällig ist der recht chaotische Straßenverkehr mit seiner extrem hohen Dichte von Oberklassewagen. Wenn man bedenkt, dass privater Autobesitz zu kommunistischer Zeit weitestgehend verboten war, hat sich die Stadt in der Folgezeit dramatisch gewandelt. Heute sind die engen Straßen dem Verkehr kaum noch gewachsen und die Infrastruktur bedarf noch großer Verbesserungen.

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Fast alle Leitungen sind hier oberirdisch “verlegt” und um Masten zu sparen, hat man die Kabel oftmals einfach über die Astgabeln der vielen Alleen geführt. Ein unglaubliches Durcheinander das an Kreuzungen fast an ein Spinnennetz erinnert.

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Der seinerzeit übermächtige Diktator Enver Hoxha, der Albanien von 1944 bis 1985 als stalinistischer Diktator fest im Würgegriff hielt, scheint sich heutzutage keiner allzu großen Beliebtheit mehr zu erfreuen. Besonders auffällig wird dies am ehemaligen Enver-Hoxha-Museum, einer einst stolz aufragenden Marmorpyramide, direkt am Prachtboulevard Dëshmorët e Kombit gelegen. Nachdem die „Piramida“ nach Hoxhas Tod erst in ein internationales Kulturzentrum umgewandelt wurde, ist das monströse Bauwerk heute völlig verwahrlost und scheint nur noch Sprayer und Skater zu begeistern.

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Tirana bietet heute einen spannenden Mix aus Gebäuden die zur Zeit der italienischen Herrschaft entstanden sind, typischen kommunistischen Zweckbauten und modernen Einflüssen. Daneben sind auch die Einflüsse des ehemals herrschenden Osmanischen Reiches noch immer sichtbar. Nirgendwo wird dies so deutlich wie am zentralen Skanderbeg-Platz, wo alle Baustile versammelt sind.

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